Liebe Genossinnen und Genossen,
dies ist eine Mail an viele ältere Genossinnen und Genossen, deshalb fehlt Dein Vorname in der Anrede. Wir wollen nicht vortäuschen, was nicht ist. Trotzdem ist diese Mail persönlich gemeint, weil wir wissen, dass sich jede und jeder von uns nach Kräften engagiert. Keine und keiner von Euch braucht die Aufforderung, den Appell, sich zu engagieren oder zur Wahl zu gehen.
Nachdem einige Mitglieder des Bundesvorstandes in Hessische Städten oder Gemeinden bei Vorträgen oder Gesprächen unterwegs waren, wir konnten praktisch allen Einladungen von Euch zu Veranstaltungen nachkommen, wollen wir noch einige Gedanken zur Wahl formulieren.
Die beste Politik, die klügsten Gesetze helfen nur wenig, wenn Vertrauen fehlt. Deshalb geht es uns darum, wieder Vertrauen zu gewinnen. Wenn wir „Respekt“ sagen, müssen wir respektvoll sein, wenn wir sagen „Keiner wird zurückgelassen“ dürfen wir keinen zurücklassen.
Und überhaupt: Warum eigentlich die SPD wählen, warum Nancy Faeser?
Ich gebe die Antwort: Weil die SPD und auch Nancy Faeser, so einseitig sind. Einseitig? Sehen wir einen Kranken und einen Gesunden, kümmern wir uns um den Kranken. Sehen wir eine Arme und eine Reiche, kümmern wir uns um die Arme. Sehen wir einen Reichen, der ungerecht behandelt wird, kümmern wir uns um den Reichen. Sehen wir einen Starken und einen Schwachen, kümmern wir uns um den Schwachen. Und so wird die Welt nicht gleich perfekt, aber Stück für Stück besser und gerechter.
Dabei muss jede und jeder von uns viel aushalten, denn die 98 Prozent der Bevölkerung, die in keiner Partei sind, wissen stets, was ein Teil der zwei Prozent falsch macht – aber sie haben keine einzige Idee, wie unsere Gesellschaft künftig aussehen soll, wie sozial sie sein soll, wie Umwelt und Klima geschützt werden können, wie Mobilität organisiert, Frieden gesichert… eine gewaltige Mehrheit von 98 Prozent kann kaum mehr damit anfangen als auf die zwei Prozent zu schimpfen.
Deshalb ist Euer Engagement in der Politik etwas sehr Besonderes. Darauf möchte ich noch einen Moment herumreiten.
Natürlich werden Fehler gemacht, wenn viel gemacht wird. Besonders in schweren Zeiten. Aber die Frage ist, ob das Falsche im Richtigen oder das Richtige im Falschen geschieht. Was ich meine?
• Wenn wir auf dem richtigen Weg sind, gehen wir mal zu schnell, mal zu langsam, wir nehmen eine Abkürzung, die sich als Umweg erweist, aber es bleibt der Weg in die richtige Richtung.
• Bewegt sich jemand auf dem falschen Weg, geht in die falsche Richtung, kann er stets die Idealgeschwindigkeit gehen, jeden Umweg vermeiden und ständig in eine Kamera lächeln – wenn die Richtung nicht stimmt, lässt sich das Ziel, auch in Idealgeschwindigkeit oder durch Beschimpfung der Leute, die entgegenkommen, nicht erreichen.
Und weil Ihr mit allen Fehlern, die wir machen, die einzelne von uns machen, auf dem richtigen Weg seid und bleibt und bei Bedarf für jede Beschimpfung den Kopf hinhaltet – deshalb ist es etwas ganz Besonderes, dass Ihr für unsere Gesellschaft arbeitet und Euch nicht schimpfend oder gar anonym unter die 98 Prozent mischt… Aber ich gebe zu, das wäre leichter für Euch. Leichter, aber ohne Wirkung.
Und damit das so gut wie bei uns funktioniert, gibt es in der AG SPD 60 plus eine Strategie: Wer einen nörgelnden Rentner bei uns erwartet – findet plötzlich eine kompetente Gesprächspartnerin, einen kompetenten Gesprächspartner und Berater mit Erfahrung. Nicht das schimpfende Männlein (auch Weiblein) im Hinterzimmer – in der SPD sind aufrechte Demokraten und Demokratinnen unterwegs – auf dem Marktplatz und überall. Und in solche Leute kann man Vertrauen haben.
Viel Erfolg bei den Wahlen am 8. Oktober in Hessen.
Für den Bundesvorstand der AG SPD 60 plus
Lothar Binding
Viel Erfolg bei den Wahlen am 08. Oktober in Gorxheimertal wünschen wir Frank Kohl.