Im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Arbeitsgruppe ENERGIE und UMWELT besichtigte der SPD-Ortsverein das Großkraftwerk Mannheim.
Unter Führung des langjährigen Mitarbeiters Dipl.-Ing. Helmut Wetzel wurde ein Kraftwerksblock genauer unter die Lupe genommen. Schon allein der äußere Eindruck der Kraftwerks-Anlage macht die Dimension der Energieerzeugung deutlich.
Jährlich werden 1500 Megawatt Strom produziert, der über die Strombörse gehandelt wird. Es ist damit eines der größten und modernsten Steinkohle-Kraftwerke Deutschlands. Eine Besonderheit des Mannheimer Kraftwerks ist die Koppelung mit der Fernwärmetechnik.
Aber obwohl große Mengen Abwärme in das Mannheimer Fernwärmenetz geliefert werden, wird dennoch ein erheblicher Teil der Abwärme in den Rhein geleitet.
Der Kraftwerkstyp entscheidet auch über weitere Besonderheiten:
Welche Abfallprodukte fallen an?
Welche Transportleistungen sind notwendig, um den Energieträger heranzuschaffen?
Welche Nebenfolgen werden dadurch ausgelöst (z.B. beim Erzeuger, oder am Standort)?
Täglich werden Schiffsladungen Steinkohle, vorwiegend aus dem Ausland (Südafrika) in Mannheim angelandet. Die Lage des Kraftwerks direkt am Rhein ist dafür ideal. Die gigantische Technik erfordert allerdings ein ausgeklügeltes und kostspieliges System für den Betrieb und die Entsorgung der Abfallprodukte.
Zur Reduzierung der Luftschadstoffe sind modernste Filteranlagen im Einsatz. Dadurch können Schadstoffemmissionen minimiert werden. Allerdings CO2 wird dennoch in großen Mengen (XXX) in die Luft abgegeben.
Der Kraftwerksblock ist allein 100 Meter hoch (umbauter, begehbarer Raum mit den Verbrennungsräumen, den Turbinen und Generatoren und den Filteranlagen) und davon gibt es in Mannheim 8 – ein 9. Block ist in Planung.
Der Bau eines neuen Kohlekraftwerk-Block ist aber inzwischen ein heißes Eisen! Die Diskussion über eine zukunftsfähige Energieerzeugung angesichts der Klimasituation macht auch vor dem traditionsreichen Mannheimer Kraftwerk nicht halt.
Helmut Wetzel konnte zwar überzeugend den Sinn eines neuen Blocks darlegen (ältere Blocks werden dafür stillgelegt, die Technik wäre auf dem neuesten Stand, Kohle weiterhin konkurrenzlos billig und als Grundlast in den nächsten Jahren unverzichtbar ...).
Aber die Kritiker dieser Energiepolitik werden immer lauter: Großkraftwerke haben zu hohe Verluste bei Produktion und Verteilung. Der Gesamtwirkungsgrad ist nicht optimal
Für die Tal-Genossen und insbesondere die SPD- AG ENERGIE war es ein sehr informativer Abend vor Ort und ein weiterer Ansporn über alternative Energieerzeugung intensiv nachzudenken!
Man war sich einig, dass man mit der vor einigen Jahren angestoßenen Initiative zum Thema „alternative Energien“ auf dem richtigen Weg ist. (HS)